Bei seinem gestrigen Rti-Interview in der Sendung “Guten Morgen, Taiwan” (早安.台灣) hat sich der taiwanische Außenminister Lin Chia-lung (林佳龍) zu der designierten japanischen Premierministerin Sanae Takaichi geäußert. Diese wurde zuletzt zur Parteivorsitzenden der Regierungspartei LPD gewählt.
Außenminister Lin sagte, Sanae Takaichi nehme die Indopazifik-Strategie ernst; Japan werde daher zu einer stabilen Kraft im Indopazifik werden. Ihre Herangehensweise an die taiwanisch-japanischen Beziehungen werde einen größeren Spielraum für eine “Allianz-Diplomatie” schaffen. Takaichi hatte im April Taiwan besucht und dabei unter anderem der Einweihung des Abe-Gedenkparks in Kaohsiung beigewohnt. Außenminister Lin sagte, er habe sie bei dieser Gelegenheit zu einem Mittagessen empfangen. Bei seinem Besuch in Japan im Juli habe er sie ebenfalls zu Gesprächen getroffen.
Der Außenminister wies außerdem darauf hin, dass Takaichi sich in ihren öffentlichen Äußerungen auf den Standpunkt des früheren Premierministers Shinzo Abe beziehe, dass ein Vorfall in Taiwan auch ein Vorfall in Japan sei. In ihrer Partei habe sie zudem eine Indopazifik-Taskforce eingerichtet. Im Angesicht des unvorhersehbaren Regierungsstils von US-Präsident Donald Trump könnte Japan daher die Rolle einer regionalen Macht einnehmen.